Mobbing wird häufig thematisiert, viele kennen es noch als Thema aus der eigenen Schulzeit. Erschreckend ist, dass viele Schüler in Deutschland unter Mobbing leiden. Das geht auch einer repräsentativen Studie der Bertelsmann-Stiftung hervor, die rund 3.400 acht bis 14-Jährige befragte. Jedes dritte Kind, das eine Haupt- Gesamt- oder Sekundarschule besucht, hat Angst, gehänselt, ausgeschlossen oder geschlagen zu werden.

Daher raten wir Ihnen, aufmerksam zu werden, wenn Ihr Kind plötzlich vermehrt über Bau- oder Kopfschmerzen klagt, nicht gerne in die Schule geht, auf einmal schlechtere Noten schreibt, kaum Freunde treffen möchte oder immer wieder Sachen vermeintlich verloren gehen. Natürlich reagiert jedes Kind anders, mache zeigen eins der Symptome nur schwach, manches weist eine Vielzahl der genannten auf.

Wichtig ist, dass Sie das Gespräch mit Ihrem Kind suchen. Das ist auch generell wichtig, nicht nur im Verdachtsfall. Fragen wie „Was hat dir heute in der Schule Spaß gemacht?“, „Was war heute besonders lustig?“, „Mit wem spielst du in den Pausen?“, „Hat dich jemand geärgert?“ (und dann natürlich nachhaken) warten auf eine ausführliche Antwort wohingegen die Frage „Wie war es heute in der Schule?“ – „Gut.“ das Gespräch beendet, bevor es eigentlich angefangen hat.

Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie immer für es da sind. Hören Sie aufmerksam zu und fragen sie nach. Wenn Ihr Kind Ihnen vertraut, wird es sich Stück für Stück öffnen. Wird es tatsächlich gemobbt, stärken Sie sein Selbstvertrauen und sein Selbstwertgefühl. Schaffen Sie positive Erlebnisse und Erfolgserlebnisse. Dadurch kann Ihr Kind leichter mit der Situation umgehen. Als nächsten Schritt raten wir auch, die Klassenleitung zu kontaktieren. Gibt es die Möglichkeit, die Sitzordnung zu ändern? Wie sieht die Situation in den Pausen aus?

Sie helfen ihrem Kind außerdem, in dem Sie ruhig und sachlich bleiben, wenn es sich öffnet und zu erzählen beginnt. Mitleid, Wut oder gar Tränen zeigen Ihrem Kind Ihre eigene Ohnmacht und es fühlt sich noch hilfloser als bereits zuvor. Sprechen Sie mit Ihrem Kind, wie es mit dem Mobbing umgehen kann. Wir haben Ihnen drei Möglichkeiten aufgelistet:

  1. Ignorieren: Manchmal wird es dem Mobber irgendwann zu langweilig, wenn seine Schikanen auf Gleichgültigkeit stoßen.
  2. Zur Rede stellen: Oft nimmt das direkte Konfrontieren dem Mobber den Wind aus den Segeln, da er nicht mit der Situation umzugehen weiß und Ihr Kind aus der Sicht des Mobbers unerwartete Stärke zeigt.
  3. Kontern: Schlagfertigkeit kann man üben. Fragen Sie Ihr Kind nach häufigen Situationen und üben Sie mit ihm in einem Rollenspiel, was es antworten würde, nach dem Motto „Was sage ich, wenn…“, „Wie reagiere ich, wenn…“

Sollen Sie selbst unsicher sein und sich überfordert fühlen, ist das völlig verständlich. Dass es insbesondere Ihrem Kind schnell wiederbesser geht, wenden Sie sich ans zuständige Schulamt oder den Schulpsychologischen Dienst. Wir wünschen Ihrem Kind und Ihnen alles Gute!