„Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf“ (afrikanisches Sprichwort)

Wann geht euer Kind in die Krippe? Dies ist eine häufig gestellte Frage unter Eltern. Einige Mütter beginnen wieder sehr zeitnah mit dem Arbeiten, andere sind bis zu drei Jahre zu Hause. Deutschlandweit wurden im Jahr 2019 34,3 % aller Kinder unter drei Jahren in einer Kindertageseinrichtung oder von Tagesmüttern betreut. Unter einem Jahr waren es 1,9 %, zwischen einem und zwei Jahren 37,1 % und zwischen zwei und drei Jahren 63,2 %. Natürlich gibt es je nach Bundesland auf der einen Seite zwar Unterschiede, wann der Nachwuchs die Krippe besucht, auf der anderen Seite ist auch das Betreuungsangebot je nach Region sehr unterschiedlich. Immerhin steht seit dem 1. August 2013 Ihrem Kind ab dem vollendeten ersten Lebensjahr einen bundesweiten Rechtsanspruch auf einen öffentlich geförderten Betreuungsplatz zu. Machen Sie sich darum also keine Gedanken, für die meisten Familien ist ein Krippenplatz essentiell.

Nehmen Sie den Krippenplatz in Anspruch, wenn für Sie als Familie der richtige Zeitpunkt kommt. Einige Eltern schwören darauf, dass es für die Eltern-Kind-Bindung am besten sei, wenn das Kleine die ersten drei Jahre zu Hause verbringt, andere sind froh, dass es in einer Kinderkrippe stundenweise unter seines gleichen ist. Keinesfalls schickt es sich, die eine oder andere Variante zu verteufeln. Oftmals sind die die äußeren Umstände, die die eine oder andere Entscheidung begünstigen. Wir haben beispielsweise die Erfahrung gemacht, dass es den Kleinen gut tut, wenn sie mindestens ab 15 Monaten für einige Stunden betreut sind und frei spielen können. Ein Großteil der Eineinhalbjährigen freut sich regelrecht auf die Kinderkrippe, was sich in diesem Alter in Mimik und Gestik äußert. Äußere Einflüsse, konsequente Regeln, ein geregelter Tagesablauf und Routinen tun unseren Kindern gut und fördern ihre Entwicklung. Auch in diesem Alter wissen sie genau, was sie dürfen und was nicht. Dazu lernen sie von den anderen Kindern innerhalb der Gruppe, auch wenn diese nur einige Wochen oder Monate älter sind.

Früher sind Kinder in Großfamilien aufgewachsen, was bedeutet hat, dass die älteren Kinder sich auch schon um die Jüngeren gekümmert und mit ihnen gespielt haben. Dazu wohnten mehrere Generationen in einem Haus. Heute leben oft Vater, Mutter, Kind in einem Ort fernab von den Großeltern oder anderen Verwandten. Daher ist es schön, wenn es täglich auch andere Kinder zum Spielen gibt. Kinder müssen sich ausprobieren und dreckig machen dürfen und sie müssen ihrer Fantasie freien Lauf lassen können. Nirgends ist so viel Action geboten wie in einer Kindertageseinrichtung. Umso wichtiger ist gleichzeitig auch die intensive Zeit mit der engsten Familie zu Hause sowie gemeinsame freie Zeit, wenn Sie, liebe Eltern, Urlaub haben.

Wie Sie sich auch entscheiden, es ist die richtige Entscheidung für Sie und Ihr Kind. Stehen Sie zu Ihrer Entscheidung und rechtfertigen Sie sich nicht vor anderen. Denn ein glückliches Kind braucht zufriedene Eltern, egal, wie das Familienmodell letzten Endes aussieht.